Stephan Jon Tramèrs Malerei ist gekennzeichnet durch das Fehlen jeder äusserlich-banalen Pose, durch strenge Sachbezogenheit und introvertierte Vertiefung in seine Motive, die vor allem der Natur entliehen sind.
Ein technisch brillanter Nonkonformist, der aufgebrochen ist, der naturalistischen Landschaftsmalerei ihren Platz im Pluralismus der Zeitkunst zurückzugeben. Dass es auf diesem Feld Vertreter gibt, die den ihrigen weit weniger reflektiert verteidigen, steht ausser Frage.
Durch alle Ritzen dieses Titels blinzeln klassische Malerei, Romantik und Naturalismus. Seine Arbeiten nehmen den Anspruch mit bedächtigem Pinselstrich auf und entwinden sich ihm gleichzeitig wieder. Die Ansichten zitieren die nahe Umgebung, den Schweizer Faltenjura und die Ausläufer des Sundgaus. Sie streifen über den jüdischen Friedhof von Hégenheim oder wagen sich auch mal hinaus in die Berge, erfinden unwirtliche Gemäuer oder sind nach alter Manier wie mit Licht gemalt, das von irgendwo her einfällt. Wie das Strahlen greift aber hier und da auch vorsichtig flächige Stufung ein in die bis dahin klassisch gemalte Sicht.
Annette Mahro, Badische Zeitung 2014
Stephan Jon Tramèrs Malerei erinnert an romantische Landschaftsmalerei, bei der die Landschaften Mitteleuropas mit dem Licht der römischen Campagna kombiniert wurden.